Christa Heinz absolvierte den
„Ironman“Triathlon auf Hawaii und erreichte in ihrer Altersklasse den vierten
Platz
Als „Ersatz“ für Kaffee
und Kuchen wird ein Marathon serviert
MENSCHEN IN RHEINFELDEN:
RHEINFELDEN. Wer an einem Stück
3,8 Kilometer schwimmt, 180 Kilometer Rad fährt und schließlich auch noch einen Marathon
abspult, leistet Bemerkenswertes. Wer dies beim legendären „Ironman“ auf Hawaii
tut und dabei sogar ein Spitzenresultat abliefert, zählt zur Creme de la Creme des
Triathlons – so wie Christa Heinz. Die 43-Jährige aus Minseln erreichte in ihrer
Altersklasse den vierten Platz und sprach am Tag nach ihrer Rückkehr mit BZ-Redakteur
Karl Heidegger.
BZ: Mit Ihrem Abschneiden auf Hawaii verblüfften Sie die Fachwelt – haben
Sie selbst damit gerechnet?
Christa Heinz: Überhaupt nicht! Der „Ironman“ war erst mein
zweiter Triathlon, der über die so genannte Langdistanz führt. Den ersten habe ich vor
acht Wochen in Kanada absolviert, wo ich mich überhaupt erst für Hawaii qualifiziert
habe – doch selbst das war so gar nicht geplant. Vor dem Start war ich mir nicht
sicher, ob ich den „Ironman“ überstehen könne, denn acht Wochen zwischen zwei
solchen Wettkämpfen gelten als eine sehr kurze Zeit.
BZ: Wie ist es Ihnen unterwegs ergangen?
Christa Heinz: Das Schwimmen fand im Meer statt, was sehr ungewohnt für
mich war. Auf der Radstrecke erschienen mir die ersten 30 Kilometer noch ziemlich leicht,
doch dann kam der Wind und mit ihm die Probleme. Auf Hawaii geht ein anderer Wind als in
Deutschland. Er war so stark, dass nicht wenige Radfahrer im Straßengraben gelandet sind.
Es war zwar ungeheuer schwer, aber letztlich bin ich doch ganz gut damit zurecht gekommen.
Beim Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke war mir aber nicht klar, ob ich noch
genügend Kraft hatte. Dann ging es auch noch gleich bergauf, und so eine Steigung nach
180 Kilometern auf dem Rad ist wirklich kein Zuckerschlecken. Meine Schritte wurden
kürzer und kürzer, doch als ich oben war, wurde mir klar: Ich kann es schaffen. Wenn man
dann allerdings auf dem Highway durch erkaltete Lavafelder läuft und die Muskulatur
„zumacht“, kommt dennoch der Reiz, einfach mal ein paar Schritte gemütlich zu
gehen. Dem darf man aber nicht nachgeben, und toi, toi, toi: Ich hab’ den Marathon
tatsächlich durchgehalten.
BZ: Was ging Ihnen während des Wettkampfes durch den Kopf?
Christa Heinz: Das ist schwer zu beschreiben. Wenn ich im Training 180
Kilometer Rad fahre, brauche ich danach erst einmal eine Dusche, einen Kaffee und einen
Kuchen. Auf Hawaii musste ich mich aber seelisch und moralisch darauf einstellen, nun noch
einen Marathon zu laufen. Das ist nicht gerade leicht. Wohltuend ist, wie nett man auf den
ersten Kilometern der Laufstrecke vom Publikum unterstützt wird: Die Leute suchen auf der
Starterliste nach deinem Namen, feuern dich an und muntern dich auf. Auf dem Großteil der
Strecke ist man allerdings alleine, und da kann man dann nur noch darüber nachdenken, wo
es gerade am meisten weh tut.
BZ: Wo haben Sie sich auf den „Ironman“ vorbereitet?
Christa Heinz: Mit dem Rad muss man nur aus Minseln herausfahren, links
abbiegen – und schon hat man unzählige verkehrsarme Straßen vor sich. Mein Mann und
ich fühlen uns im Schwarz- und Hotzenwald am wohlsten – da geht einem das Herz auf!
Auch fürs Laufen gibt es viele schöne Strecken: Zum Beispiel laufen wir gerne von
Minseln nach Wyhlen und auf der Schweizer Rheinseite zurück.
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