Rheinfelden
Christa und Eberhard Heinz
trainieren für die Weltmeisterschaft der Triathleten in Kailua-Kona / Tausende von
Kilometern für den härtesten Ausdauertest der Welt
Minsler Ehepaar nimmt den
Ironman auf Hawaii ins Visier
MINSELN. Wenn Christa und Eberhard Heinz schweißgebadet vom 20 Kilometer langem
Lauf-Training zurückkommen, wissen sie, dass sich diese Strapazen lohnen werden. Und kaum
haben beide ein wenig Luft geschnappt, ziehen sie den Fahrradhelm auf und düsen mit ihren
Radmaschinen etwa 120 Kilometer durch die Region. Für die Eheleute Heinz ist solch ein
Trainingstag am Wochenende völlig normal, denn sie bereiten sich auf die
Weltmeisterschaft der Triathleten, sprich den Ironman auf Hawaii, vor.
Ende August qualifizierten sich die
43-jährige Sekretärin und ihr drei Jahre jüngerer Ehemann für den schwersten Triathlon
der Welt. Sie erreichten beide beim kanadischen Ironman in Penticton hervorragende Zeiten.
Für die 3,8 Kilometer Schwimmen, die 180 Kilometer Radfahren und die anschließenden 42,2
Kilometer Laufen benötigte Christa Heinz insgesamt 11:14,22 Stunden und errang somit den
vierten Platz in ihrer Altersklasse. Eberhard Heinz, der nach dem Schwimmen kurioserweise
neun Minuten Rückstand auf seine Frau hatte sie kann halt viel besser
kraulen als ich durchquerte als 269. von 1850 gestarteten Athleten in
10:51,54 Stunden das Ziel. Diese Leistung reichte dem Informatiker nebst Qualifikation,
zum 15. Rang in seiner Altersklasse. Und deshalb werden beide am 14. Oktober in
Kailua-Kona zum Schwimmen in den pazifischen Ozean steigen.
Seit acht Wochen heißt es gleich nach der Arbeit: Laufschuhe schnüren, Badekappe
aufziehen oder den Radleranzug überstreifen. Auch auf die Ernährung müssen beide
achten, neben dem üblichen Essen, gibts noch separate Vitamine und Aufbaustoffe,
wie Magnesium oder Kalzium. Auch der Geldbeutel wird mächtig beansprucht. Neben dem Flug
nach Hawaii und dem Aufenthalt auf der amerikanischen Insel muss auch noch das Startgeld
von etwa 700 Mark je Teilnehmer bezahlt werden. Sponsoren hat das Ehepaar nicht Aus
diesem Grund ist der Urlaub für das nächste Jahr höchstwahrscheinlich gestrichen,
meint Eberhard Heinz.
Schon seit der Kindheit betreibt der gebürtige Reutlinger Sport. Jedoch wird der Ironman
wohl seine letzte ganz große persönliche Herausforderung, weil danach für mich
Schluss ist. Zu viel Freizeit geht dem Ausdauerathleten verloren, das ist
natürlich der negative Faktor an dieser Extremsportart, erklärt er. Seine Frau,
die halbtags arbeitet, wird weiterhin mit Elan und Engagement dem Triathlon treu bleiben,
da trotz meiner 43 Jahre die Erfolge stimmen. Zahlreiche Pokale in ihrer
Vitrine zu Hause in Minseln bestätigen dieses. Doch von Hawaii werden beide außer einem
Zertifikat wohl nichts weiteres mitbringen, denn die Konkurrenz unter den 1500 Triathleten
scheint übermächtig zu sein. Entspricht deshalb das Motto der Eheleute Heinz dem
olympischen Charakter Dabei sein ist alles? Mitnichten. Denn die
Ziellinie wollen wir auf jeden Fall erreichen, zeigt sich die gebürtige Schwäbin
motiviert.
Genauso wie Sascha Wehrle aus Grenzach-Wyhlen, der neben den beiden als einziger Sportler
der Region ebenfalls an der härtesten Ausdauercompetition teilnimmt. Doch bis
es soweit ist, haben Christa und Eberhard Heinz, die sich wie sollte es bei
Sportlern auch anders sein beim Fahrradfahren kennen gelernt haben und seit einem
Jahr verheiratet sind, 7500 Radkilometer, 240 Kilometer Schwimmen und etwa 2600
Laufkilometer-Trainingsstrecke zurückgelegt. Und wenn Ausdauersportler Eberhard die
Finishline erreichen sollte, könnte er seine sportliche Karriere vielleicht doch nochmals
überdenken.
Simon David
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(Orginallink zum BZ server)